bei einem Wirte Wundermild

Bei einem Wirte wundermild

 

„Bei einem Wirte, wundermild“ ist ein vertontes Gedicht von Johann Ludwig Uhland (1787-1862), auch bekannt unter dem Titel „Einkehr“.

Das Gedicht „Einkehr“ verfasste Johann Ludwig Uhland im Jahr 1811. In dem Gedicht beschreibt er die Schaffenspause seines lyrischen Ichs unter einem Apfelbaum, welche er mit der Einkehr bei einem fiktiven „Wirte, wundermild“ vergleicht.

 

Bei einem Wirte, wundermild;

da war ich jüngst zu Gaste;

ein goldner Apfel war sein Schild

an einem langen Aste.

 

Es war der gute Apfelbaum,

bei dem ich eingekehret;

mit süßer Kost und frischem Schaum

hat er mich wohl genähret.

 

Es kamen in sein grünes Haus

viel leichtbeschwingte Gäste;  

sie sprangen frei und hielten Schmaus

und sangen auf das beste.

 

Ich fand ein Bett zu süßer Ruh

auf weichen, grünen Matten;

der Wirt, er deckte selbst mich zu

mit seinem kühlen Schatten.

 

Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit,

da schüttelt' er den Wipfel.

Gesegnet sei er allezeit

von der Wurzel bis zum Gipfel!

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