„Der letzte Postillion vom Gotthard“ ist ein Lied von Friedrich Schneeberger.

 

Friedrich Schneeberger (* 25. Februar 1843 in Schoren bei Langenthal; † 21. Mai 1906 in Biel) war ein Schweizer Gesangslehrer, Musikverleger und Komponist.

 

Schneeberger komponierte rund 300 Chorwerke. Sein wohl bedeutendstes Werk ist das Lied „Der letzte Postillon vom Gotthard“ von 1882, eine Vertonung eines Gedichts von Arnold Lang.

 

Alois Zgraggen (* 1822 in Erstfeld; † 1888) war der letzte Postillion, der eine Postkutsche über den Gotthard-Pass begleitete.

 

Ich bin vom Gotthard, der letzte Postillion, ich bin vom Gotthard der Postillion. Hab viel gesehen in hoher Alpenwelt, hab viel erfahren, das ihr nicht kennt.

Ein junges Herrchen mit schmucker Maid, ein Liebespärchen, ich seh's noch heut. : Das sass im Wagen einst, auf seiner Hochzeitsreis, ich hört die Küsse wohl, als Liebespreis. : S’ging mich nichts an da drinn, ich dacht in meinem Sinn.

Hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, im Schritt, hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt. Hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, im Schritt, hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, hüpp, hüpp.

 

Ich bin vom Gotthard, der letzte Postillion, ich bin vom Gotthard der Postillion. Hab viel gesehen in hoher Alpenwelt, hab viel erfahren, das ihr nicht kennt.

Ein reicher Fabrikant und Kompagnon, schon dreimal abgebrannt und gut entfloh’n : Mit einem Sack voll Geld, es war das Defizit, reist in des Südens Welt, ich nahm ihn mit. : Schuft, dacht ich immerhin, doch rief ich vor mich hin:

Hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, im Schritt, hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt. Hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, im Schritt, hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, hüpp, hüpp.

 

Ich bin vom Gotthard, der letzte Postillion, ich bin vom Gotthard der Postillion. Hab viel gesehen in hoher Alpenwelt, hab viel erfahren, das ihr nicht kennt.

Ein alter, kranker Herr, im Aug den Tod, dem warme Meeresluft tat schleunig Not. : Der reiste traurig mit, da wars mein grösster Wunsch,  wenn ich nur Doktor wär, ich hülf umsonst. : Herrgott hilf dem Mann, ich tue, was ich kann.

Hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, im Schritt, hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt. Hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, im Schritt, hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, hüpp, hüpp.

 

Ich bin vom Gotthard, der letzte Postillion, ich bin vom Gotthard der Postillion. Hab viel gesehen in hoher Alpenwelt, hab viel erfahren, das ihr nicht kennt.

Nun fahr ich nimmer mehr dem Tessin zu, und bitte: „Gott mein Herr, schenk mir bald Ruh.“ : Ich tauge nichts mehr hier, drum willst mir gnädig sein, lass durch die Himmelstür, mich bald hinein. : Dann, wenn du rufst, o Gott, sing auf dem Bock ich flott.

Hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, im Schritt, hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt. Hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, im Schritt, hüpp-hüpp mein Liesel, nur sacht im Schritt, hüpp, hüpp.