lindenwirtin keinen tropfen mehr im becher

Volkslieder, Trinklieder Heimat- und Wanderlieder

Die Lindenwirtin

Das Volkslied „Die Lindenwirtin“ wurde 1877 von Rudolf Baumbach (1840-1905) geschriebenen

und von Franz Abt (1919-1885) im Jahre 1878 vertont.

 

Das Lied besingt die Wirtin Ännchen Schumacher.

Ännchen Schumacher übernahm gerade 18-jährig nach dem Tod ihres Vaters, des Gastwirts Wilhelm Schumacher († 11. März 1878), die Leitung des „Gasthofs zum Godesberg“ gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Gertrud Rieck. Ihr rheinischer Frohsinn, ihre liebenswürdige Autorität und ungewöhnliche Musikalität machten den Gasthof bald zu einem der beliebtesten studentischen Treffpunkte Deutschlands.

Am 4. Dezember 1891 kauften die Schwestern das Gasthaus von ihrer Mutter und bauten es aus.

 

Ihren Beinamen „Lindenwirtin“ verdankt sie einem damals bekannten Studentenlied, „Die Lindenwirtin - Keinen Tropfen im Becher mehr“, gedichtet von Rudolf Baumbach 1877,

in dem eine namenlose „Lindenwirtin“ auftritt.

Liedtext:

 

Keinen Tropfen im Becher mehr

und der Beutel schlaff und leer,

lechzend Herz und Zunge,

angetan hat's mir dein Wein,

deiner Äuglein heller Schein

|: Lindenwirtin, du junge! :|

 

„Angekreidet wird hier nicht,

weil's an Kreide uns gebricht",

lacht die Wirtin heiter.

„Hast du keinen Heller mehr,

gib zum Pfand dein Ränzel her,

|:aber trinke weiter !":|

 

Tauscht der Bursch sein Ränzel ein

gegen einen Krug voll Wein,

tat zum Gehen sich wenden.

Spricht die Wirtin: „Junges Blut,

hast ja Mantel, Stab und Hut;

|:trink und laß dich pfänden!":|

 

Da vertrank der Wanderknab

Mantel, Hut und Wanderstab,

sprach betrübt: „Ich scheide.

Fahre wohl, du kühler Trank,

Lindenwirtin jung und schlank,

|:liebliche Augenweide!":|

 

Spricht zu ihm das schöne Weib:

„Hast ja noch ein Herz im Leib;

laß mir's, trauter Wandrer!"

Was geschah? — Ich tu's euch kund:

auf der Wirtin rotem Mund

|: brannte heiß ein andrer.:|

 

Der dies neue Lied erdacht,

sang's in einer Sommernacht

lustig in die Winde.

Vor ihm stund ein volles Glas,

neben ihm Frau Wirtin saß

|: unter der blühenden Linde. :|

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