Es waren zwei Koenigskinder

Deutsches Volkslied

„Es waren zwei Königskinder“

Es waren zwei Königskinder

Das Volkslied “Es waren zwei Königskinder" ist eines der bekanntesten traditionellen Lieder aus dem deutschsprachigen Raum und gilt als Musterbeispiel einer "Volksballade". Die ältesten Quellen des Liedes stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die Ballade geht zurück auf die antike Sage von Hero und Leander .

Die früheste bekannte Quelle für die Königskinder-Ballade ist ein Nürnberger Flugschriftendruck aus den Jahren um 1580 mit dem Titel “Zwischen zweyen burgen / da ist ein tieffer See“.

Unter dem Text "Es waren zwei Königskinder" erschien das auch heute noch populäre Volkslied

1833 im "Liederbuch für deutsche Künstler“.

Liedtext:

 

Es waren zwei Königskinder,

Die hatten einander so lieb,

Sie konnten zusammen nicht kommen,

Das Wasser war viel zu tief.

 

“Ach, Liebster, könntest du schwimmen?

so schwimm doch herüber zu mir!

Zwei Kerzen will ich anzünden,

Und die sollen leuchten dir.”

 

Da war eine falsche Nonne,

Die tat, als ob sie schlief.

Sie tat die Kerzen auslöschen

Der Jüngling der sank so tief

 

Und als der Jüngling zu Grunde ging

so schrie sie und weinte sehr

sie ging mit verweinten Augen

wohl vor der Mutter Tür

 

“Ach Mutter, herzliebste Mutter,

Der Kopf tut mir so weh;

Ich möcht so gern spazieren

an den tiefen, tiefen See.”

 

“Ach Tochter, liebe Tochter

allein darfst du nicht gehn

nimm deinen jüngsten Bruder

und der soll mit dir gehn”

 

“Ach Mutter, liebe Mutter,

mein Bruder ist ja noch ein Kind

der schießt ja alle Vögel

die auf der Heide sind”

 

“Ach Tochter, liebe Tochter

allein darfst du nicht gehn

nimm deine jüngste Schwester

und die soll mit dir gehn”

 

“Ach Mutter, liebe Mutter,

meine Schwester ist ja noch ein Kind

sie pflückt ja alle Blumen

die auf der Heide sind”

 

Die Mutter ging nach der Kirche,

Die Tochter ging ihren Gang.

Sie ging so lang spazieren,

Bis sie den Fischer fand.

 

“Ach Fischer, liebster Fischer,

Willst du verdienen großen Lohn?

So wirf dein Netz ins Wasser,

Und fisch mir den Königssohn!”

 

Er senkte sein Netz ins Wasser,

und nahm sie in den Kahn

Er fischte und fischte so lange,

Bis sie den Königssohn sahn.

 

Was nahm sie von ihrem Haupte

eine goldene Königskron

Sieh da, du edler Fischer

das ist dein verdienter Lohn

 

Was nahm sie von ihrem Finger

ein Ringlein von Gold so rot

Sieh da du armer Fischer

kauf deinen Kindern Brot

 

Sie schloß ihn in ihre Arme

Und küßt’ seinen bleichen Mund:

„Ach, Mündlein, könntest du sprechen,

So würde mein Herz gesund.”

 

Sie schwang um sich ihren Mantel

Und sprang mit ihm ins Meer:

“Gut’ Nacht, mein Vater und Mutter,

Ihr seht mich nimmermehr’!”

 

Da hörte man Glockengeläute,

Da hörte man Jammer und Not,

Da lagen zwei Königskinder,

Die sind alle beide tot.

es waren zwei koenigskinder

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