Das Volkslied „Gold und Silber lieb’ ich sehr“ entstand um1830.
Der Text stammt von August Schnezler, (1809-1853)
die Melodie ist überliefert, der Komponist ist unbekannt.
Gold und Silber lieb' ich sehr,
kann’s auch sehr gebrauchen,
hätt' ich nur ein ganzes Meer,
mich hinein zu tauchen;
's braucht nicht grad geprägt zu sein,
hab's auch so ganz gerne,
|:sei's des Mondes Silberschein,
sei's das Gold der Sterne.:|
Doch viel schöner ist das Gold,
das vom Lockenköpfchen
meines Liebchens niederrollt
in zwei blonden Zöpfchen.
Drum, mein liebes Kind,
lass uns herzen, küssen,
|:bis die Locken silbern sind
und wir scheiden müssen.:|
Seht, wie blinkt der goldne Wein
hier in meinem Becher;
horcht, wie klingt so silberrein
froher Sang der Zecher;
dass die Zeit einst golden war,
will ich nicht bestreiten,
|:denk' ich doch im Silberhaar
gern vergangner Zeiten.:|
Trautes Schätzchen, trag nicht Leid,
blicke nicht so trübe,
dass du nicht die einz'ge Maid,
die ich herzlich liebe.
Schau, Studenten machen's so,
lieben mehr als eine;
|: bin ich nicht mehr Studio,
lieb ich dich alleine. :|
Gräm dich nicht den ganzen Tag,
dass wir gerne trinken,
dass ich dich nicht küssen mag,
wenn die Gläser winken;
schau, Studenten machen's so,
sitzen gern beim Weine;
|: bin ich nicht mehr Studio,
lieb ich dich alleine. :|
Wer nur eine einz'ge küsst,
bis zur Jahreswende;
und die andern schüchtern grüsst,
der ist kein Studente.
Wer noch nie betrunken war,
der hat nie studieret.
|:Wär er auch gar manches Jahr
ins Colleg marschieret.:|
Mädchen halt die Röcke fest,
wenn die Winde blasen
denn wo was zu sehen ist
sind Studentennasen
Denn Studenten sind halt so,
sehen so was gerne
|:und sei’s auch nur ein Stück Popo
und aus weiter Ferne.:|
Jungfernschaft und Glück und Glas
sind der Dinge Dreie
stößt man zu mit Manneskraft
sind es nur noch zwei,
doch wer beim ersten Coitus
muß zahlen Alimente
|:der ist ein Rhinozeros
und wahrlich kein Studente.:|
Willst Du einst ein Mädchen hab'n,
das recht fesch und schick ist
schau Dir erst die Mutter an,
ob sie nicht zu dick ist.
Die Figur von der Mama,
wird Dir zum Verräter,
|: so schaut deine Alte aus,
vierzig Jahre später :|
Wer die Quart nicht schlagen kann
und die Terz nicht rollen,
der hätt' lieber Handelsmann,
als Student werden sollen,
schau Studenten sind mal so,
schlagen Quarten, Terzen,
|: stehen tapfer auf Mensur,
schwarzes Blech am Herzen. :|
Meine Mutti hat gesagt,
einen Kuss in Ehren,
kann man einem Studio,
nimmermehr verwehren.
Und was meine Mutti sagt,
hab ich stets gehalten,
|:s'Küssen ist für junge Leut',
s'Zuschaun für die Alten.:|
Trifft mich einmal das Geschick,
dass ich Pfarrer werde,
wende ich dann meinen Blick,
von der sünd’gen Erde.
Bete ich dann das Brevier
und das Pater Noster,
|:dann mein Schatz, dann rat' ich dir,
geh' ins selbe Kloster.:|