Aus feuer ward der Geist erschaffen

„Aus Feuer ward der Geist geschaffen“ ist ein Marschlied von Ernst Moritz Arndt,

veröffentlicht 1817.

Liedtext:

 

Aus Feuer ward der Geist geschaffen,

drum schenkt mir süßes Feuer ein!

Die Lust der Lieder und der Waffen,

die Lust der Liebe schenkt mir ein,

:|:der Trauben süßes Sonnenblut,

das Wunder glaubt und Wunder thut!:|

 

Was soll ich mit dem Zeuge machen,

dem Wasser ohne Saft und Kraft,

gemacht für Kröten, Frösche, Drachen

und für die ganze Würmerschaft?

|:Für Menschen muß es frischer sein;

drum bringet Wein und schenket ein!:|

 

O Wonnesaft der edeln Reben!

O Gegengift für jede Pein!

Wie matt und wässrig ist das Leben,

wie ohne Stern und Sonnenschein,

|:wenn du, der einzig leuchten kann,

nicht zündest deine Lichter an!:|

 

Es wäre Glauben, Liebe, Hoffen

und alle Herzensherrlichkeit

im nassen Jammer längst ersoffen

und alles Leben hieße Leid,

|:wärst du nicht in der Wassernot

des Mutes Sporn, der Sorge Tod.:|

 

Drum dreimal Ruf und Klang gegeben!

ihr frohen Brüder, stoßet an:

„Dem frischen, kühnen Wind im Leben,

der Schiff und Segel treiben kann!“

|:Ruft Wein, klingt Wein und aber Wein!

und trinket aus und schenket ein!:|

 

Aus Feuer ward der Geist geschaffen,

drum schenkt mir süßes Feuer ein!

Die Lust der Lieder und der Waffen,

die Lust der Liebe schenkt mir ein,

|:der Trauben süßes Sonnenblut,

das Wunder glaubt und Wunder thut!:|

logic pro