Bunt sind schon die Wälder

Deutsche Volkslieder

Bunt sind schon die Wälder

„Bunt sind schon die Wälder“  ist ein deutsches Volkslied, das den Herbst besingt. Es ist auch unter dem Namen Herbstlied bekannt.

 

Der Text wurde 1782 vom Schweizer Dichter Johann Gaudenz von Salis-Seewis unter dem Titel Herbstlied, Untertitel 1782, in sieben Strophen verfasst und im Vossischen Musen-Almanach für das Jahr 1786 erstmals veröffentlicht. Eine weitere Veröffentlichung von 1793 umfasste fünf Strophen, wobei die ersten beiden und die letzte identisch mit der Ausgabe von 1786 waren und die jeweils vorletzten Strophen teilweise übereinstimmen. Die Musik dazu wurde 1799 von dem deutschen Komponisten Johann Friedrich Reichardt komponiert.

Eine weitere Vertonung aus dem Jahr 1816 stammt von Franz Schubert.

Am meisten verbreitet ist heute eine Version in vier Strophen. Das sind jene Strophen, die in den Editionen von 1786 und 1793 weitgehend identisch waren. Einziger wesentlicher Unterschied zu damals ist die letzte Zeile: Anstatt „deutschen Ringeltanz“ heißt es heute oft „frohen Erntetanz“.

Bunt sind schon die Wälder,

gelb die Stoppelfelder,

und der Herbst beginnt.

Rote Blätter fallen,

graue Nebel wallen,

kühler weht der Wind.

 

Wie die volle Traube

aus dem Rebenlaube

purpurfarbig strahlt!

Am Geländer reifen

Pfirsiche, mit Streifen

rot und weiß bemalt.

 

Flinke Träger springen,

und die Mädchen singen,

alles jubelt froh!

Bunte Bänder schweben

zwischen hohen Reben

auf dem Hut von Stroh.

 

Geige tönt und Flöte

bei der Abendröte

und im Mondesglanz;

junge Winzerinnen

winken und beginnen

frohen Erntetanz.

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