Bergmann Silberberg Kristberg in Österreich / Vorarlberg

Das Steigerlied (Glück auf, der Steiger kommt)

„Das Steigerlied“ (auch „Steigermarsch“ oder „Glück auf, der Steiger kommt“)

ist ein deutsches Bergmanns- und Volkslied.

 

Die Ursprünge des „Steigerliedes“ reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die dritte und die vierte Strophe erschienen in ähnlicher Form bereits als elfte und zwölfte Strophe in dem Lied „Es soll ein Meidlein frü auf stan“, das in den 1531 in Zwickau erschienenen Liederbuch Bergreihen I enthalten war. Der erste Beleg für das „Steigerlied“ als solches findet sich in der Beschreibung einer Festveranstaltung, die 1678 in Schneeberg zu Ehren des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. abgehalten wurde. Diesem Bericht zufolge ließ „der Berg-Chor / bestehende aus dem Directore / 14 Adjuvanten / als 10 Bergleuten und 4 Schul-Knaben / samt 3 Cyther-Schlägern seine Berg-Reyhen erschallen und mit voller Stimme zu erst hören: Wach auff! wach auff! der Steiger kömmt“. Als eigenständiges Werk wurde der Marsch mit der ursprünglichen Zeile „Wache auff, der Steyer kömmt“ zuerst in dem um 1700 im sächsischen Freiberg veröffentlichten Bergliederbüchlein abgedruckt.

 

Thema des „Steigerliedes“ ist die Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit im Bergwerk wieder ans Tageslicht und zu ihren Familien zurückzukehren. Andere Quellen sprechen davon, dass der Refrain „Glück auf!“ das Glück beschwört, der Berg möge sich auftun, und den Abbau von Bodenschätzen zu ermöglichen. Während die ersten vier Strophen die Gemeinsamkeit haben, dass das Ende der vorangehenden Strophe in der ersten Textzeile der Folgestrophe aufgegriffen wird, fehlt diese Kontinuität in der fünften und sechsten Strophe. Es ist anzunehmen, dass diese Strophen zu einem späteren Zeitpunkt hinzugedichtet wurden. Details des Liedtextes weichen je nach Gebiet ab.

Das Lied ist heute in nahezu allen Bergbauregionen Deutschlands anzutreffen und hat für Bergleute und Personen, die sich dem Bergbau verbunden fühlen, den Charakter einer Hymne.

Es ist fester Bestandteil von Bergparaden im Harz, im Erzgebirge, im Saarland und im Ruhrgebiet.

Liedtext:

 

Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt.

|: Und er hat sein helles Licht bei der Nacht, :|

|: schon angezünd't :|

 

Schon angezünd't! Das gibt ein’n Schein,

|: und damit so fahren wir bei der Nacht, :|

|: ins Bergwerk ein :|

 

Ins Bergwerk ein, wo die Bergleut’ sein,

|: die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht, :|

|: aus Felsgestein :|

 

Der Eine gräbt das Silber, der and’re gräbt das Gold,

|: doch dem schwarzbraunen Mägdelein, bei der Nacht, :|

|: dem sein wir hold :|

 

Ade, nun ade! Lieb’ Schätzelein!

|: Und da drunten in dem tiefen finst’ren Schacht, bei der Nacht, :|

|: da denk’ ich dein :|

 

Und kehr ich heim, zum Schätzelein,

|: dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht, :|

|: Glück auf, Glück auf! :|

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Bergleute Alte Ansichtskarte
Bergleute Alte Ansichtskarte

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