Hänschen klein

Hänschen klein

„Hänschen klein“ ist ein deutsches Volks- und Kinderlied, dessen Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen.

 

Der Text des Liedes „Hänschen klein“ stammt in seiner ursprünglichen Fassung von dem Dresdner Lehrer Franz Wiedemann (1821–1882)

 

Der Originaltext behandelte kein weglaufendes Kleinkind, sondern einen jungen Mann, der in die Welt zieht, um sein Glück zu versuchen (Vgl. das Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“).

Der ursprüngliche Text beschreibt die Ablösung des Jungen von der Mutter als einen Teil des Erwachsenwerdens und die Wiederkehr als erwachsener Mann.

Aus Hänschen wird Hans. Die Mutter lässt ihn trotz der eigenen Trauer gehen, erkennt ihn dann bei seiner Rückkehr als Mann wieder und begegnet ihm mit Liebe.

Haenschen klein

Liedtext:

Hänschen klein ging allein

in die weite Welt hinein.

Stock und Hut steht ihm gut,

ist gar wohlgemut.

Doch die Mutter weinet sehr,

Hat ja nun kein Hänschen mehr!

„Wünsch dir Glück!“ sagt ihr Blick,

„Kehr’ nur bald zurück!“

 

Sieben Jahr trüb und klar

Hänschen in der Fremde war.

Da besinnt sich das Kind,

eilt nach Haus geschwind.

Doch nun ist’s kein Hänschen mehr.

Nein, ein großer Hans ist er.

Braun gebrannt Stirn und Hand.

Wird er wohl erkannt?

 

Eins, zwei, drei geh’n vorbei,

wissen nicht, wer das wohl sei.

Schwester spricht: „Welch Gesicht?“

Kennt den Bruder nicht.

Kommt daher sein Mütterlein,

schaut ihm kaum ins Aug hinein,

ruft sie schon: „Hans, mein Sohn!

Grüß dich Gott, mein Sohn!“

logic pro